Die erste Linksprechstunde! Nachdem in der letzten Woche die Linksprechstunde an den Start gegangen ist, kann ich schon heute eine erste Diagnosemitteilung machen.
Dazu hat Borris Häring eine schöne Frage gestellt:
„Ich glaube meine Frage ist so alt wie das Internet selbst 😉
Es geht um den Wert eines Links bzw. den Aufwand den ich bereit bin zu betreiben, sowohl in Zeit als auch in Geld.
Ich möchte meine Frage an einem recht konkreten Beispiel fest machen.Ich bin im KFZ Gutachterbussiness unterwegs und erstelle eher nebenbei auch Wertgutachten (Kurzgutachten) 150,- € kosten die bei mir.
Nun ist meine Idee den gefühlt 200 Autovereinen mit Internetauftritt in Berlin/Brandenburg je ein Kurzgutachten für Umsonst zu erstellen (für das coolste Auto oder das Auto vom Vorstand), sodass es als PDF Datei auf ihrer Vereinsseite mit einer freundlichen Nennung meiner HP veröffentlicht wird.Meine Frage: Lohnt sich der Aufwand/Kosten für Seiten mit unterirdischer Sichtbarkeit und einem Technischen Standard von vor 10 Jahren (nix mit WordPress, ich muss bestimmt jedem Admin noch einzeln bei der Einbindung unter die Arme greifen). Aber es sind halt Seiten aus meiner Region und aus meinem Thematischen Umfeld.“
Die Frage ist tatsächlich so alt wie das Internet selbst.
- Wie viel ist ein Link wert?
- Wie viel € entspricht welcher Sichtbarkeit?
Im ersten Schritt einer linkmedizinischen Heilung muss man das Bewusstsein dafür schärfen, was ein Link ist und welche Funktion er im übertragenen Sinne hat.
Ein Link ist eine Empfehlung.
Natürlich gibt es mittlerweile viele Ansichten, was ein Link bittschön gefälligst zu liefern hat und wann er unnütz ist. Meiner Ansicht nach ist ein Link genau dann richtig, wenn er sich
- in einem thematisch perfekten Umfeld befindet
- in die Webseite integriert ohne groß zu stören
- dadurch auszeichnet, auch Besucher zu bringen
Um bei Borris’ Frage zu bleiben:
Meiner Meinung nach ist es durchaus sinnvoll, eine solche Aktion mit den Autovereinen zu starten. Hier geht es natürlich auch um Links, aber in erster Linie geht es bei dieser Aktion eher um etwas anderes: Um Sichtbarkeit. Nicht um die Punkte-Sichtbarkeit in irgendwelchen Tools sondern um die Sichtbarkeit in den Köpfen der User und der Autovereine.
Das ist eine ganz klassische und super Möglichkeit, um Aufmerksamkeit auf das Unternehmen zu lenken und sich (unbewusst) in die Köpfe von Autobesitzern zu schleichen.
Gehen wir mal davon aus, dass 40 der Autovereine das Angebot annehmen und diese Aktion auch einige Leute lesen, vielleicht wird das auch im Newsletter oder in der Vereinszeitschrift erwähnt. Dann kommt irgendwann einmal die Situation, in der jemand einen Gutachter für sein Auto benötigt und schon schmeißt das Gehirn die Information raus: „Du, da bei deinem Autoverein da war mal was. Schau doch mal nach.“ oder „Ich hab doch schon mal was über Gutachter in Berlin und diesem Borris (mit zwei R!) gelesen. Da muss ich mal googeln.“
Medikation: Öffentlichkeitsarbeit mit Nebeneffekt von möglichen Links – jedoch sind keine Links dabei nicht sonderlich dramatisch
Dosierungsempfehlung: Zu Beginn empfehle ich, bei einigen ausgewählten Autovereinen (die größten, die bekanntesten, die mit der schönsten Webseite o.ä.) die Aktion durchzuführen. Stößt die auf Gegenliebe und Interesse, so kann das nach und nach ausgeweitet werden.
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Ich würde das kostenfreie Gutachten unter Bedingung einer Verlosung durch die Vereine anbieten. Sowohl für den Verein als auch dem Gutachter ergibt sich dadurch eine positive Reichweite im Umfeld der Zielgruppe Autofahrer.
Ich halte es auch für durchaus interessant, durch diese Aktion in den Köpfen der Leser zu landen. Zum Einen hast du einen Mehrwert durch den gesetzt Link und die daraus resultierende Empfehlung. Der andere Mehrwert entsteht aber durch die tatsächlichen Nutzer, die auf deinen Link und dein Gutachten aufmerksam werden. Diese nehmen deine Leistung dann eventuell auch direkt in Anspruch.
Und ist es nicht genau das, was wir alle wollen? Mehr bzw. genau die richtigen Kunden. Wenn also das Umfeld des Links durch die richtigen potentiellen Kunden gesehen wird…perfekt! Sicherlich solltest du dir vorher anschauen, wie viele Besucher die Webseite überhaupt hat und ob sich daraus überhaupt Wert schöpfen lässt.
@Dominik: Ich finde deinen Ansatz interessant, denke aber, dass er eine zu hohe Hürde darstellt. Du stellst in der Variante ja schließlich eine Bedingung „Macht ein Gewinnspiel“. Borris hatte bereits geschrieben, dass wahrscheinlich ein Großteil der Leute wenig bis keine Ahnung von Online und der dazugehörigen Technik haben. Wenn Du nun also deine Dienstleistung bzw. dein „Geschenk“ an eine Bedingung knüpfst, die zwingend eine Aktion erfordert, die längerfristig betreut werden muss, dann sinkt die Bereitschaftsschwelle, um einen Link zu bekommen. Verstehst Du, was ich meine?
@Dennis: Den Hinweis mit den Besuchern hatte ich auch erst drin. Dann habe ich mich aber gefragt, ob die Leute wirklich ihre Besucher messen – wenn sie so wenig technikaffin sind, wie Borris geschrieben hat. Haben die wirklich Analytics, Piwik oder sonstwas installiert? Ich glaube eher nicht 🙂 Denkbar wäre, dass man eventuell nach Mitgliederzahl und Altersdurchschnitt geht, aber das ist dann natürlich auch wieder mit viel Recherche verbunden!
Eigentlich eine sehr Coole Idee. Ich würde direkt nachfragen ob man für die Kostenlose Prüfung in das Vereinsblatt kommt und das man dort direkt einen 10% Gutschein anbietet.
Der Ansatz ist spannend und trifft den Nerv der Zeit. Eine klare Zielgruppenorientierung ist zudem auch gegeben. Unter diesen klar strukturierten Gesamtvoraussetzungen macht auch das Link-Management doppelt Sinn. Relevante Besucherströme werden dadurch generiert und der Brand wird gestärkt. Was will man mehr. Das ist zielgruppengerechte Suchmaschinenoptimierung mit zielführenden Online-Marketing-Ansätzen.
Sehr interessantes Konzept! Wenn die weiteren Parameter der Websites (Page Impressions, usw.) auch stimmen kann der richtig plazierte Link ungleich höheren Value schöpfen…
Ich denke es kann sich durchaus lohnen, doch nur wollen es viele nicht sehen!
Super Beitrag zum Thema, bin zufällig über Google auf deinen Blog gestoßen und bereue nix 😛
Grüße Yvonne
herzlichen Dank, für diesen spitzen Artikel, auch ich konnte daraus das ein oder andere mitnehmen.
Hallo, die Idee mit demn kostenlosen Gutachten finde ich hervorragend. Schließe mich den diversen anderen Kommentaren an, das es hierbei doch im Grunde gar nicht um das Linkbuilding im Sinne von Google Sichtbarkeit geht, sondern vielmehr darum die eigene Dienstleistung in die Köpfe potentieller Neukunden zu bekommen. Toller Weg und ich wünsche wirklich viel Erfolg bei der „Maßnahme“! Gruß Markus
Man kann sich den anderen hier eigentlich nur anschließen: eine wirklich interessante Idee. Der Aufwand scheint mir zwar immens zu sein, aber die Idee ist derartig kreativ und einmalig, dass ich gleich beim ersten Mal durchlesen dachte: Ja! Und ist das nicht auch genau das, was heute so schön als modernes Content-Marketing bezeichnet wird? Auf irgendeine Art und Weise muss man sich hervorheben und schauen, dass man um eine Kleinigkeit hervor sticht.
Eine bessere Ausgangssituation als die die von Borris kann ich mir nicht vorstellen, um zielgerichteten Traffik für die eigene Webseite und sein Angebot zu erhalten. So eine klar umrissene Zielgruppe wünscht sich gewiss fast jeder Internet-Marketer. Ich bin der Meinung, jeder Link ist Gold (Geld) wert.
Dag
Die Idee ist super!
Die Frage wurde meines Erachtens allerdings noch nicht umfassend beantwortet 😉
Was kostet dich das Gutachten?
Nur weil du es für 150€ verkaufst ist die Rechnung nicht: Link kostet 150€. Du kannst ja nicht davon ausgehen, dass du die Gutachten an die Vereine für den Preis verkauft hättest.
Um den Wert zu bestimmen, empfehle ich ebenfalls einen Test zu starten, wie Eisy bei seiner Dosierempfehlung bereits schrieb.
Gibt es eventuell Neuigkeiten?