Dieser Gastbeitrag stammt von Johannes Hansen. Er ist seit 2008 als Affiliate und Ruby on Rails Entwickler tätig. Neben kleineren Projekten betreibt er seit 2012 das selbstprogrammierte Gutscheinportal Rabattzauber.de.
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Linkbuilding für Affiliates ist in den letzten Jahren keinesfalls einfacher geworden. Konnte man vor einigen Jahren noch mit einem Affiliate Mix (Blogkommentare, Artikelverzeichnisse und Bookmarks) eine Keyworddomain nach oben drücken, ist es mittlerweile deutlich schwieriger geworden. Gerade im letzten Jahr haben das Panda und danach das Penguin Update für extreme Unruhe in der Affiliateszene gesorgt. Die Botschaft von Google erscheint mir eindeutig: Wenn ihr langfristig noch Geld verdienen wollt, dann hört auf zu manipulieren und lasst euch von “echten” Seiten mit “echten” Nutzern verlinken.
Aus meiner Sicht sind solche echten Seiten diejenigen, die seit einiger Zeit existieren, viele Kommentare und Likes/Shares unter den Beiträgen haben, ein halbwegs ansprechendes Webdesign und auch eine gute Sichtbarkeit bei Google. Wer auf solchen Seiten einen Link bekommt, kann sich sicher sein, dass dieser auch in einigen Jahren noch wertvoll ist und im Idealfall sogar noch langfristig Traffic bringt. Die Frage, die sich jetzt jeder Affiliate stellt, ist: Wie bekomme ich einen Link von einer solchen Seite? Kaufen und Tauschen sind hier nicht mehr die Methoden der Wahl. Ich möchte im Folgenden 3 Methoden vorstellen, wo man sich mehr durch Kreativität durchsetzt und so an sehr begehrte und auch nachhaltige Links kommt, um das eigene Projekt erfolgreich zu machen.
Inhaltsverzeichnis
Tipp Nummer 1: Vertikales Gastblogging
Gastbeiträge zu veröffentlichen sollte eigentlich zum Standardrepertoire eines jeden Affiliates gehören. Wer eine Seite zu einem bestimmten Thema betreibt, der sucht eben nach thematisch relevanten Blogs / Webseiten und versucht dort mit einem inhaltlich zur Leserschaft passenden Beitrag sowohl qualifizierten Traffic als auch Links abzugreifen. Bei den meisten Nischen stößt man damit aber schnell an seine Grenzen. Kleine Nischen bieten einfach nicht genug themenrelevante Seiten, auf denen man etwas veröffentlichen könnte. Blogger und Seitenbetreiber in großen und profitablen Nischen dagegen sehen einen eher als Konkurrenz und wollen meist sogar noch Geld haben, wenn sie den Beitrag überhaupt akzeptieren. Effektiv geht anders.
Die Lösung: Ich weite meine Zielgruppe einfach aus und versuche in fremden Nischen nach möglichen thematischen Überschneidungen zu suchen. Das klingt sehr theoretisch, soll aber an einem einfachen Beispiel erläutert werden.
Nehmen wir an, wir betreiben einen Android Blog (da gibt es mehr, als irgendjemand braucht…). Die anderen Blogger haben wenig bis kein Interesse meine Beiträge zu bringen und auf meine Tarifvergleich und ähnliches zu verlinken. Also suche ich mir neue Ziele. 5 Minuten Überlegen brachte mich auf folgende 4 Nischen mit exemplarisch jeweils 2 Themen für Gastbeiträge:
Weinblogs:
- 5 Android Apps, die für die Planung einer Weinreise unverzichtbar sind
- 10 Android Apps für Someliers
Mamiblogs:
- Android Smartphone als kostenloses Babyfon verwenden
- 8 Android Apps die jungen Eltern das Leben erleichtern
Sparen/Schnäppchenseiten:
- Nützliche Android Apps um monatlich mindestens 50 Euro zu sparen
- Gutscheine per App – wie man für (fast) jeden Shop aktuelle Gutscheine bekommt
Programmierer/Entwicklerseiten:
- 6 Schritte zur ersten Android App für Java Entwickler
- Hallo Welt als Android App in 1 Stunde ohne Vorkenntnisse
Das ganze geht aus meiner Sicht für nahezu jede Art von Affiliateseiten (ausgenommen sicherlich Casino und Adult). Als Webhosting-Affiliate kann ich über Hosting für Zielgruppe x (Magento Shops, WordPress Blogs, Produkttester etc.) schreiben, als Strom-Affiliate schreibe ich darüber, wie Blogger Strom sparen können oder wie Grundschullehrer ihren Schülern beibringen, Strom zu sparen. Mit ein bißchen Kreativität finde ich so mehr Linkmöglichkeiten als ich überhaupt Gastbeiträge schreiben kann.
Tipp Nummer 2 – Kaputte Links finden
Eine sehr erfolgreiche Methode, um speziell Links sehr alten und vertrauenswürdigen Seiten zu erhalten, ist es, kaputte Links zu finden und den Webmaster darauf hinzuweisen. Man muss nur einmal nach “Thema + Links” oder “Thema + Linkliste oder “Thema + Linkseite” suchen und schon hat man eine schöne Liste an passenden Seiten. Nun muss man jede Linkliste auf Links überprüfen, die nicht mehr funktionieren, weil die Seite umgezogen ist oder vielleicht auch eingestellt wurde. Das kann man natürlich per Hand machen, wird bei 100 Links aber gerne schnell langweilig. Als sehr praktisch hat sich die Google Chrome Erweiterung Check My Links erwiesen – aus meiner Sicht alleine schon wert, sich Chrome zu installieren.
Hier kriegt man auf Knopfdruck eine schöne Übersicht, über alle Links, die Fehler ergeben (z.B. Statuscodes 404,500 etc.)
Jetzt braucht man noch passenden Content, den man dem Webmaster anbieten könnte. Idealerweise hat man bereits einen thematisch passenden Artikel auf der eigenen Seite, den man anbieten kann. Meistens muss man aber speziell einen passenden Content erstellen. Hierbei gilt: Der Artikel muss unbedingt entkommerzialisiert werden. D. h. auf gar keinen Fall AdSense Blöcke oder Banner einbauen. Wer WordPress benutzt, kann zudem noch die Sidebars ausblenden. Je weniger eine Seite nach Werbung oder Geldverdienen aussieht, desto höher die Chance, den Webmaster zu überzeugen.
Übrigens, wer keine Idee für den Content hat, kann sich über archive.org einfach den ehemaligen Content auf der nicht mehr funktionierenden Seite ansehen und sich davon inspirieren lassen.
Als nächstes schreibt man den Webmaster an und weißt ihn als hilfreicher Websurfer auf den oder die kaputten Links hin.
Zum Beispiel so:
Wenn man alles richtig gemacht hat und auch der Content stimmt, dann freut sich der Webmaster, aktualisiert seine Seite und, wenn er eh schon dabei ist, nimmt auch gleich den neuen Link mit auf. Ihm wurde ja schließlich geholfen und er revanchiert sich gerne. Das sieht dann etwa so aus:
Natürlich ist das ein sehr arbeitsintensives Verfahren, um an neue Links zu kommen, aber wenn es einfach wäre, würde ja jeder für Handyvertrag auf Platz 1 ranken 🙂
Tipp Nummer 3 – individuelle 404-Seiten
Zum Schluss noch ein eher einfacher Tipp, der aber von kaum jemandem genutzt wird und der für ein paar ganz einfache Links gut ist. Man muss lediglich eine originelle und hilfreiche 404 Fehlerseite erstellen. Es gibt das bereits einige Beispiele, die man schnell findet. Die Seite sollte einen Eyecatcher, also ein lustiges Bild oder ähnliches haben und zusätzlich eine für den Nutzer hilfreiche Botschaft und ihm Wege aufzeigen, wie er vielleicht das findet, was er sucht. Man kann zum Beispiel noch die Suchbox der Seite einbauen, ein paar Links auf die wichtigsten Seiten oder auch das Formular für den Newsletter. Jetzt muss man nur noch Seiten anschreiben, die gute 404-Seiten veröffentlichen. Und das müssen nicht nur Seiten im deutschsprachigen Raum sein.
Hi Johannes,
erstmal vielen Dank für die kreativen Ideen. Den zweiten Punkt nutzen sicherlich schon viele, aber von der 3. Variante hab ich auch noch nichts gehört. Wie genau funktioniert das denn? Ich erstelle eine coole 404-Seite und dann schreibe ich andere an, damit die darauf verlinken? Wahrscheinlich hab ich das grad total falsch verstanden 😉 Kurze Aufklärung wäre super.
Hey,
die 3 Methoden sind gut einsetzbar, besonders gut finde ich die 2.
Aber eine Sache stimmt inhaltlich nicht ganz:
„Wenn ihr langfristig noch Geld verdienen wollt, dann hört auf zu manipulieren und lasst euch von “echten” Seiten mit “echten” Nutzern verlinken.“
Massenhaft Spam Links auf Satelliten + seriöse Links auf die hp = top ranking.
Hey Kilian, ergibt für mich keinen Sinn diese Gleichung. Wieso sollten die massenhaften Spamlinks auf Deine Satelliten denn was nützen, wenn sie der seriösen Seite nicht helfen würden?
Verstehe ich immer nicht, wird oftmals ja als Tipp angesprochen.
Insgesamt ist Punkt 1 natürlich sehr interessant, man muss nur kreativ sein! Kann nicht jeder leisten.
@Kilian: Ich glaube Johannes versucht hier zukunftsweisend von schlechten Links abzuraten, was sinnvoll ist. Der wenig rühmliche Modus Operandi der meisten Affiliates – nämlich Badlinks in Massen zu sammeln und die beschossenen Satelliten zyklisch auf die Hauptdomain zu linken – wird ja bereits seit Jahren von Google sanktioniert. Derzeit noch mit mäßigem Erfolg, aber das kann sich über kurz oder lang ändern. Auf der sicheren Seite ist nur jemand, der „saubere“ Links aufbaut.
Die Tipps finde ich großartig. Speziell für Einsteiger, die erste Erfahrungen mit Linkbuilding für Affiliate-Seiten sammeln wollen.
Danke für’s teilen.
Die Sache mit der Error-Page habe ich selbst schon öfters ausprobiert und es funktioniert wirklich. Kürzlich wurde sogar eine meiner Error-Pages mit einem kleinen Bild in einem Online Marketing Magazin erwähnt. Ist sicher eine Sache mit viel Potential und wird viel zu wenig genutzt.
Freut mich, dass euch der Beitrag gefallen hat. Hier noch kurz meine Antworten:
@Sabrina: Ja, das siehst du richtig. Es gibt viele Linksammlungen mit witzigen und kreativen 404 Seiten. Du erstellst eine eigene (wie z.B. http://www.rabattzauber.de/404) und schreibst dann Webmaster an mit der Bitte aufgenommen zu werden. Meistens geben sie dir auch gleich nen Links zu Startseite dazu.
@Kilian: Du hast natürlich recht. Man muss aber genau unterscheiden, was heute funktioniert und was auch langfristig (1-3 Jahre) noch funktioniert. Wenn dein Einkommen von einer Seite abhängig ist, würde ich nicht mehr auf minderwertige Links setzen. Dann kannst du nach dem nächsten Google Update kein Essen mehr kaufen 🙁 Wenn du nur hobbymäßig ein paar Euro dazuverdienst, kannst du natürlich rumspammen wie du willst. Muss jeder selbst wissen.
Viele Grüße
Johannes
Den Tipp mit den Links habe ich schon öfter gehört. Kann mir aber irgendie nicht vorstellen, dass das funktioniert. Mir würde das unseriös vorkommen, wenn ich von einer „hilfsbereiten“ Person auf nicht funktionierende Links hingewiesen würde und der mir bei dieser Gelegenheit selbst „interessante“ Links vorschlägt.
Klasse finde ich die 404-Fehlerseitenidee! eyecatcher-Fotos/-Grafiken haben glaue ich viel Potential als Linkmagneten. Schon extrem votreilhaft,wenn man geschickt mit einer Kamera und oder Photoshop umgehen kann, glaube ich. Mit dem Talent bin ich leider nicht gesegnet…
Hallo Johannes,
interessante Ideen. Nutzt bei Idee 2 ein Plugin, das Sidebars, Adsense etc. ausblendet? Wenn ja, welches? Oder arbeitest mit einem Code wie diesem:
if ( is_page(‚ohne-werbung‘) ) { get_sidebar(); }
Viele Grüße
Martin
Ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit Linkbuilding. Aber die drei oben erwähnten Linkbuilding Methoden sind für mich ganz neu. Besonders Methoden 2 und 3 finde ich recht interessant und werde Gebrauch davon machen.
Hi danke für die tollen Infos mir hat das mit der Robot.txt und den Chrome Plugins runtergeladen sehr geil !hab jetzt bei google chrome Woorank und check my links installiert.. muss leider schlafen werde morgen mal gleich meine Seiten check nund optimieren ! grüße
@André: Du denkst einfach wie ein SEO. Der Großteil der Leute, die Webmaster für Verbände etc. sind, die denken nicht so. Die freuen sich, wenn jemand hilft (wie mein Screenshot oben ja zeigt ;-))
@Martin: Ich benutze dafür kein Plugin. Ich erstelle für sowas eine neue Seite (Page nicht Post in WordPress) und nutze das Template „ohne Sidebars“.
Ich werde es ausprobieren, wenn ich das nächste Mal ein wenig mehr Zeit habe. Bin schon sehr gespannt auf die Erfolgsquote (Links/versende Emails).
Danke für die Tipps! Die Crome Erweiterung hab ich gleich mal installiert und siehe da, 1 Link war falsch gesetzt! Vielen Dank nochmal!
Immer schoen wenn mal wieder ganz neue Ideen zum Linkbuilding bekommt. Vielen Dank dafuer.
[…] Gute Gastbeiträge werden niemals ohne Hinweise auf den Gastautor publiziert. Jeder gute Blog und auch jede Verlagsseite erwähnt den Gastautor auffällig und zeigt den Lesern deutlich von wem der Inhalt ist. In vielen Fällen wird das über eine Autorenbox mit kleiner Biografie gemacht. Häufig leitet man den Gastbeitrag auch redaktionell ein und informiert die Leser gleich zu Beginn darüber (Beispiel). […]